Nach einer Mammutdebatte zugunsten der Homo-Ehe im Februar 2013, hat Präsident François Hollande am Samstagmorgen das Homo-Ehe-Gesetz unterzeichnet.
Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt ist das Homo-Ehe-Gesetz ab sofort in Kraft.
Die konservative Opposition hatte bis zuletzt versucht, das Gleichstellungsgesetz zu stoppen. Allerdings ohne Erfolg. Präsident Hollande unterzeichnete das Gesetz einen Tag, nachdem der französische Verfassungsrat alle Einsprüche der Opposition abgewiesen hatte.
Damit wurde der Weg für das Inkrafttreten des Homo-Ehe-Gesetzes endgültig frei. Frankreich ist jetzt offiziell das 14. Land weltweit, in dem gleichgeschlechtliche Paare nicht nur heiraten, sondern auch Kinder adoptieren dürfen.
Mit seiner Unterschrift setzte Hollande eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen – nämlich die Gleichstellung von Homosexuellen – in die Tat um. Nun sich Schule und Lesben, die mit ihren Partner einen zivilen Pakt geschlossen haben, heterosexuellen Ehepartnern gleichgestellt.
Der französische Präsident will sich nun dafür einsetzen, dass das umstrittene Gesetz in ganz Frankreich umgesetzt wird. Am Freitag erklärte er, dass es Zeit sei „das Gesetz und die Republik zu respektieren“.
Der Kern des französischen Homo-Ehe-Artikels besagt: „Die Ehe wird geschlossen von zwei Personen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts.“ H0ollande erklärte, dass er Widerstand oder eine Beeinträchtigung der „Ehe für alle“, die neben der Eheschließung auch die Adoption von Kindern einschließt, nicht dulden werde.
Frankreichs Justizministerin Taubira hatte zur Verabschiedung des Textes im Parlament ebenfalls deutlich gemacht, dass es „die Pflicht des Staates ist […], gegen Diskriminierungen zu kämpfen„.
Frankreich bleibt gespalten
In Paris versammelten sich bereits am einige Hundert Demonstranten, die gegen das Gesetzt protestierten und den Rücktritt Hollandes forderten.
Während Schwulen- und Lesbenverbände nach dem Inkrafttreten des Gesetzes jubeln, wollen konservative Gegner ihren Protest fortsetzen. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten gingen Hunderttausende französische Bürger gegen das Gesetz auf die Straße. Vereinzelt wurden die Proteste sogar von gewaltsamen Ausschreitungen begleitet.
Auch die Anzahl an homophoben Taten, wie Beleidigungen und Angriffen gegen Homosexuelle, hat laut der französischen Schwulen- und Lesbenrechtsgruppe SOS im Zuge der Debatte um die Homo-Ehe dramatisch zugenommen.
Vor allem das Adoptionsrecht steht bei Homo-Ehe-Gegner in der Kritik, da sie eine „Destabilisierung von Familienstrukturen“ und negative Auswirkungen auf Kinder befürchten, die bei Homo-Paaren aufwachsen.
Die französische Gesellschaft bleibt im Streit um die Homo-Ehe wohl weiter gespalten. Während am 26. Mai eine weitere Großdemonstration in Paris erwartet wird, soll in Montpellier bereits am 29. Mai die erste Schwulenhochzeit in Frankreich gefeiert werden.
Quelle: Augsburger Allgemeine